Wanderung: Lindenberg - Herzberg - Glienicke - Lindenberger See - Lindenberg (Oder-Spree)
Lindenberg Schloss und Gutspark
Meine Wanderung startet in Lindenberg vom Bahnhof aus Richtung Süden, am großen Edeka und noch größerem Fußballplatz vorbei zum Gutspark Lindenberg. Der Park, hier wieder passend zur Ortsgröße, wirkt mit seinem Teich, den Brücken und Pavillon sehr romantisch.
Auf einer kleinen Anhöhe befindet sich Schloss Lindenberg. In den Farben gelb und rosa. Normalerweise kein Garant für ein harmonisches Farbmiteinander. Bei alten Schlössern scheint es allerdings eine ganz eigene Farblehre zu geben, der morbiden Schönheit schadet sie nicht.
Spätestens an dieser Stelle hatte ich das Gefühl, Oder-Spree, warum war ich nicht eher hier, du Wunderkammer Brandenburgs?
Lindenberg Kirche, zweigeteilte alte Linde und Dorfarbeiterkaten
Direkt neben dem Schloss entdecke ich die Kirche. Wie bei dem Spiel „Ich packe meinen Koffer“, nur dass ich nicht einpacke, sondern es heißen muss: „Ich wandere und komme vorbei an x, daneben befindet sich y, und so weiter", erhöht sich das interessante Daneben um die Winterlinde, die auf dem Friedhof steht.
Wenn ich eine Wanderung plane, informiere ich mich vorher, ob es auf der Strecke besondere Bäume gibt. Für Lindenberg wurde mir weder in dem Buch von Hans-Joachim Fröhlich „Wege zu alten Bäumen“, noch im Baumregister (baumkunde.de) etwas angezeigt. Merkwürdig.
Diese Linde verdient es, genannt zu werden. Sie ist groß, gesund und besteht aus zwei Teilen, die zusammen ein Ganzes ergeben, eine üppige Baumkrone. Durch diesen Baum kann man durchgehen! Nachdem ich ihn nicht nur ein paar Mal durchschritten hatte, sondern auch umkreist, fiel mein Blick auf das nächste Daneben: den Eingang zur Kirche, ein Glockenturm, in dem eine Leiter nach oben führt.
Ein kleiner Abstecher empfiehlt sich auch zum restaurierten Landarbeiterkaten nahe der Gutsmauer.
Damit ist die Daneben-Reihe erstmal beendet und weiter geht es Richtung Herzberg.
Lindenberg Deutscher Wetterdienst
Die Wettervorhersage verspricht Sonne, in wirklich ist es bis auf ein paar lichte Momente, bewölkt. In Lindenberg hat man die Möglichkeit der Sache auf den Grund zu gehen, und je nach Stimmung, sich zu beschweren, denn hier wird das Wetter gemacht ;-) und erforscht.
Herzberg, Feldsteinkirche, 9 Schachbrettsteine und kein Kuchen
Im nahe gelegenen Herzberg erreiche ich das Hauptziel meines Ausflugs: die imposante Kirche mit 9 Schachbrettsteinen. Auf dem Weg zur Kirche besticht das Dorf mit alten Bauern- und Feldsteinhäusern und einem Landgasthof, der an diesem Tag leider nur für eine geschlossene Gesellschaft geöffnet hat.
Schachbrettsteine findet man in der Regel an Kirchen aus dem 13. Jahrhundert. Die Herzberger Kirche wurde im Jahr 1882/1883 erbaut. Wie kann das sein? Die Auflösung: Beim Wiederaufbau der Kirche wurde das vorhandene Material der alten Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit verbaut.
Herzberger See, Viadukt bei Glienicke
Das Dorf verlasse ich Richtung Herzberger See. Den See sehe ich nur aus der Ferne, da der Pfad am See abgesperrt ist.
Kurz hinter Glienicke, dem nächsten Dorf auf der Strecke, steht, versteckt hinter einer Feuchtwiese, ein vierbogiges Viadukt mit einer Länge von 95 Meter, auf dem die Bahn fährt. Ein toller Anblick, allerdings mit nassen Füßen.
Lindenberger See
Nach der Besichtigung des Viadukts ändert sich die Wanderung. Jetzt ist die Natur wieder Hauptdarstellerin. Auf Feld- und Waldwegen geht es zum idyllischen Lindenberger See, bevor die Rundwanderung am Start- und Zielbahnhof Lindenberg endet.
Vor dem immer noch halb Lindenberg Fußball spielt.
Bewertung:
Mir hat die Wanderung gut gefallen. In den Dörfern Lindenberg und Herzberg gibt es sehr viel zu entdecken, wenn man sich Zeit lässt.
Im zweiten Teil überwiegt das Gehen in der Natur. Der Pfad am Lindenberger See ist ein weiteres Highlight dieser Wanderung.
Infos zur Wanderung
Länge: 20,7 km
Anfahrt: Ostkreuz Bhf nach Lindenberg mit Umstieg in Königs Wusterhausen 1:28 Std, Takt: stündlich oder mit dem Bus ab Fürstenwalde
Abfahrt: Lindenberg Bhf mit Umstieg in Königs Wusterhausen nach Ostkreuz 1:23 Std, Takt: stündlich
Karte und weitere Fotos bei Komoot: Tour bei Komoot mit GPX-Track
Links:
Alte Linde auf dem Friedhof in Lindenberg (Website Monumentaltrees.com)
Gutspark Lindenberg - Website Seenland Oder-Spree
Deutscher Wetterdienst Lindenberg - Website dwd
Schachbrettsteine Kirche Herzberg
Wanderkarte Papier: Verlag Dr. Barthel Schöne Heimat: Scharmützelsee, Bad Saarow und Umgebung
