Stadtspaziergang Berlin: Neuköllln Tempelhofer Feld - Anita-Berber-Park - Körnerpark
Tempelhofer Feld
Der Spaziergang durch Neukölln startet am Eingang Oderstraße, fünf Minuten vom U-Bahnhof Boddinstraße (U8) entfernt. Auf der Herrfurthstraße, die zum Feld führt, fühlt es sich durch den offenen Horizont am Ende der Straße nach Meer an.
Das Gefühl verstärkt sich durch die Menschen, die in einer ganz eigenen unbeschwerten Stimmung, so scheint es, aufs Feld strömen.
Auf dem Feld angekommen, überrascht die Weite, das Karge. Zu Beginn dieses Spaziergangs geht es über die Landebahn, am Hundeauslauffeld vorbei, auf Pfaden durch Wiesen mit kleinen Bäumen querfeldein. Das Tempelhofer Feld ist im Sommer das Zuhause der Feldlerchen. Aus diesem Grund sind die Wiesen zwischen den beiden Landebahnen von April bis August gesperrt. Auch Turmfalken, die im Sturzflug auf ihre Beute Jagd machen, lassen sich wunderbar beobachten. Wer sich für die Natur auf dem Tempelhofer Feld interessiert, dem seien die Führungen der Volkshochschulen und des Freilandlabor Britz empfohlen.
Auf den Landebahnen drehen Radfahrer, Inliner und Jogger ihre Runden, Kitesurfer lassen sich treiben und nahe dem Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor bewegen sich die Rollschuhfahrer abends zur Musik vor der untergehenden Sonne.
Das alles zusammen ergibt ein Feldgefühl, das nicht wirklich zu beschreiben ist.
Aber zurück zum Spaziergang ;-)
Anita-Berber-Park
Über den südlichen Eingang der Oderstraße geht es direkt in den angrenzenden Anita-Berber-Park, der nach der Tänzerin und Schauspielerin benannt wurde. Das Gelände war bis 2012 ein Friedhof und wurde dann, bis zu seiner Eröffnung im Jahr 2017, als Park umgestaltet.
Der Weg führt an den alten Start- und Landebahn-Befeuerungen vorbei. Der Park besticht auch durch seinen alten Baumbestand. 20 verschiedene Vogelbrutarten wurden hier gezählt. Über eine Platanenallee verlässt man den Park und kommt direkt wieder im lebhaften Neukölln auf der Hermannstraße an. Auf der anderen Straßenseite lädt das Café 21 Gramm zu einer kleine Gehpause ein. Das Café ist, wie der Park, eine Nachnutzung einer kirchlichen Einrichtung. Vorher befand sich in dem Backsteingebäude eine Aussegnungshalle. 21 Gramm, so die Annahme, ist das Gewicht der Seele.
Körnerpark
Beseelt vom Café, führt der Weg an der Friedhofsmauer zur vielleicht größten Überraschung Neuköllns. Zwischen Wohnhäusern gelegen, befindet sich der Körnerpark. Bis 1912 war das Areal eine Kiesgrube, bevor es zu einer Grünanlage mit Arkadenwänden, Orangerie und einem Fontänebecken umgestaltet wurde. Noch eine Nachnutzung. Alles erinnert an einen Schlosspark.
Rixdorf
Über die nicht weit entfernte Karl-Marx-Straße, geht der Spaziergang nach Rixdorf, dem Böhmischen Dorf mit seinem historischen Viertel und durch die Passage der Neuköllner Oper endet der Ausflug an der U-Bahn-Station Karl-Marx-Straße.
Länge: 7,85 km
Anfahrt: U-Bahn U8 Boddinstraße
Abfahrt: U-Bahn U7 Karl-Marx-Straße
Links:
Pflanzen- und Naturführungen auf dem Tempelhofer Feld: Freilandlabor Britz e.V